Als Harburg eine Fußballhochburg war

Die Borussia-Meistermannschaft 1967 (stehend von links): Trainer Heiner Jauch, „Nicki“ Muhs , Klaus Petersen, Peter Gras jun., Manfred Kurfeld, Hans-Jürgen Rindfleisch, Herbert Meyer, Gerwien Meier, und Peter Gras sen. und (hockend von links): Rainer Landorf, Klaus Buchholz, Manfred von Soosten, „Fips“ Bensch und Lothar Theissen.Fotos: priv

Als Harburg eine Fußballhochburg war
FC Borussia: Wiedersehen der Ex-Meisterkicker

Eißendorf. „Borussen sind fidele Brüde…“ Mit dieser Zeile beginnt das Vereinslied des ehemaligen Harburger Fußball-Traditionsvereins FC Borussia Harburg, der am 18. Juli 1904 in einer Eißendorfer Gaststätte gegründet wurde und am 12. März 1970 gewissermaßen von der Bildfläche verschwand, als er mit Rasensport Harburg zum Harburger SC fusionierte. Gänzlich vergessen ist der FC Borussia Harburg aber nach seinem Aufgehen im Harburger Sport-Club (HSC) auch heute noch nicht. Erst vor Kurzem erbrachte eine ebay-Auktion einer alten Borussen-Anstecknadel kaum glaubliche 402,01 Euro – eine für Vereinsnadeln sonst so gut wie nie erreichte Summe.
Dass auch die sportlichen Erfolge unvergessen bleiben, dafür sorgen die Wiedersehensfeiern der „alten Harburger Fußballgrößen“ aus längst vergangenen Zeiten. Nach der Fusion hatten sich die Spieler der FCB-Meister-Elf von 1967 zeitweilig aus den Augen verloren, aber
wiedergefunden, um sich an die unbeschwerten Zeiten zu erinnern, in denen sie gemeinsam die Fußballhochburg Harburg mitprägten. In der Eißendorfer Gaststätte „Lösch­ecke“ an der Marienstraße/Ecke Hirschfeldplatz trafen sich nun die ehemaligen Kicker der Borussia-Meister-Elf von 1967 – ein halbes Jahrhundert nach dem Titelgewinn, der sie in die damals dritthöchste deutsche Fußballliga – die Amateurliga Hamburg – führte.
Auf einem kleinen Berg in Eißendorf, eingebettet von Grünanlagen, lag ihr ehemaliger „Tatort“ – ihre geliebte und von den Fußball-Fans gern besuchte „Eichenhöhe“, der Sportplatz des FC Borussia. Dort fühlten sich alle wohl – Spieler, Betreuer und die Fußballfans aus der Umgebung. Daran erinnerten sich in der „Löschecke“, übrigens eine der letzten alten typischen Harburger „Kneipen“, Klaus Buchholz, der bis vor einem Jahr noch Vizepräsident des Nachbarvereins Harburger Turnerbund (HTB) war, sowie Treffen-Organisator Hans-Jürgen „Jacky“ Rindfleisch, und weitere einstige Meister-Borussen. Klaus Buchholz: „Auf der Eichenhöhe gab es große Zuschauerkulissen, hier herrschte echte Fußball-Atmosphäre. Auch das gleich nebenan gelegene Vereinslokal hieß ebenfalls „Eichenhöhe“, in der besonders nach den Spielen „Leben in der Bude“ war.“
Heute steht auf diesen Grundstücken ein Alten- und Pflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Die älter gewordenen „fidelen Brüder“ und Ex-Kicker haben alle längst das 70. Lebensjahr deutlich überschritten und gedachten im Rahmen ihres Zusammentreffens in der „Lösch­ecke“ der damaligen Offiziellen Gerwin Meier, Peter Gras sen., Paul Reimann, Trainer Heiner Jauch sowie der Spieler „Nicki“ Muhs, Herbert Meyer und Rolf „Rolli“ Endlein, die in den zurückliegenden Jahren gestorben waren. Außer der Borussen-Meisterschaftmannschaft haben auch die Ex-Spieler Peter Diederichsen, Franz Eckelmann, Günter Falk, Hermann Laudon, Rainer Merz, Uwe Muhs, Rolf Usko, Rüdiger Studt, „Balle“ Schmidt, „Siggi“ Sendrowski, Gerd Holtmann, Lothar Hellbach und Rainer Prahl am Treffen in der „Löschecke“ teilgenommen.
Das nächste Treffen soll bereits im Oktober kommenden Jahres stattfinden.